In der griechischen Mythologie sind es Göttinnen, die den Faden (des Lebens) spinnen und das Tuch (der Welt) weben. Athene, die Göttin der Weisheit und der Weberei, lässt sich durch Arachne zu einem Webwettstreit herausfordern. Von Persephone, der Tochter der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter, wird berichtet, dass sie in ihr Gewand den ganzen Kosmos einwebt, die Sterne vergoldet, die Ufer mit Edelsteinen säumt…
Der Vortrag der Osnabrücker Textil- und Bekleidungswissenschaftlerin Annette Hülsenbeck „Kosmische Kleider – Widerschein antiker Weltgewebe in Mythen und Märchen“ am Donnerstag, den 1. Oktober um 19.00 Uhr im Tuchmacher Museum Bramsche geht den Urgründen der Vorstellungen und Sehnsüchte nach, sich die Welt, den Kosmos ‚anzuziehen‘. Anhand ausgewählter Märchen werden die Sonnen-, Mond- und Sternenkleider wie wir sie von Aschenputtel oder Allerleirauh kennen in ihrem kulturgeschichtlichen Zusammenhang dargelegt.
Münchener Penelope in der Ausstellung "Gesponnen & Verwoben"
In de Motiven der griechischen Mythologie wird deutlich, dass Faden, Stoff und Gewand in den antiken Vorstellungen einen anderen Stellenwert hatten als heute. Dieses wird derzeit auch in der Bramscher Ausstellung „Gesponnen & Verwoben“ thematisiert. Göttliche und mystische Weberinnen stellen Kosmosmäntel und Sternenkleider her, die ‚real‘ von weltlichen Königen und Herrschern getragen wurden. Alexander der Große und der römische Kaiser Trajan haben solch prächtige Mäntel besessen, der mittelalterliche Kaiser Heinrich II. bekam einen Sternenmantel als Insignie der Macht. Dieses Motiv wirkt weiter bis zum Sonnenkönig Ludwig XIV. und den Sternenkleidern der Märchenkaiserin Sissi. Der Vortrag der Osnabrücker Textil- und Bekleidungswissenschaftlerin Annette Hülsenbeck „Kosmische Kleider – Widerschein antiker Weltgewebe in Mythen und Märchen“ am Donnerstag, den 1. Oktober um 19.00 Uhr im Tuchmacher Museum Bramsche geht den Urgründen der Vorstellungen und Sehnsüchte nach, sich die Welt, den Kosmos ‚anzuziehen‘. Anhand ausgewählter Märchen werden die Sonnen-, Mond- und Sternenkleider wie wir sie von Aschenputtel oder Allerleirauh kennen in ihrem kulturgeschichtlichen Zusammenhang dargelegt.
Eintritt: 5,00 Euro
Ilka Thörner / Tuchmacher Museum Bramsche
http://www.tuchmachermuseum.de erstellt am 28.09.2009
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